Spiel 1: EV Zeltweg Murtal Lions – Graz 99ers II 5:2 (2:0|0:1|3:1)
Tore: M. Dudas, A. Forcher, G. Koller, H. Rohrer, M. Sulzer | A. Egger, F. Kucher
Murtal Lions Arena | 550 Zuseher
Spiel 2: Graz 99ers II 5:2 – EV Zeltweg Murtal Lions 4:2 (2:0|1:1|1:1)
Tore: J. Mitsch (2), F. Kucher, L. Pirker | M. Sulzer, D. Walchshofer
Merkur Arena Graz | 63 Zuseher
Mit einem “best of three” wurde das Viertelfinale angesetzt und nun müssen die Murtal Lions wirklich in das ominöse dritte Spiel, in dem es um die Verlängerung der Saison oder ein vorzeitiges Aus geht…
Die Lions waren als Favorit in dieses Duell gegangen, finden sich nun plötzlich im entscheidenden Spiel wieder, dass derzeit die steirische Eishockeyszene elektrisiert. Die allgemeine Frage: “Werden sich die jungen Wilden aus Graz oder eben die Play-Off erfahrenen, sehr routinierten Löwen aus Zeltweg durchsetzen?”
Auf diese Frage hätte Lions-Head Coach Michael Pollross wohl schon gerne nach Spiel 2 in Graz eine positive Antwort gehabt, aber die zweite Begegnung ging eben mit 2:4 verloren. Konnten seine Cracks im Heimspiel am 03.02.2018 noch die ganze Routine ausspielen und einen ähnlichen GAU wie in Graz vermeiden, kaufte das Team von Graz99ers Coach Gerd Gruber Brenkusch und Co., auf heimischen Eis, die Schneid ab.
Ein Doppelschlag zu Beginn durch Jakob Mitsch und Florian Kucher (5:00 und 5:47 min) brachte die Lions völlig aus Konzept und Rhythmus – sie waren nun gezwungen, dem Rückstand nachzulaufen, konnten im ersten Abschnitt aber keine der vorhandenen Chancen in Tore ummünzen. Klar, die 99ers haben mit der Kaderveränderung durch die EBYSL-Spieler absolut an Qualität und Tiefe gewonnen, aber auch die Lions sollten sich, wie in Spiel eins, auf ihre Routine und Erfahrenheit stützen können, um dieser Qualitätssteigerung etwas entgegenzusetzen.
Eine Waffe die bei den Lions funktioniert, sollte in Durchgang zwei auch den Anschlusstreffer bringen: das Powerplay.
War man im ersten Viertelfinale gleich in vier Überzahlspielen erfolgreich (Michal Dudas, Hannes Rohrer, Mario Sulzer und Andreas Forcher) so war es in Spiel zwei an Dominik Walchshofer den Bann zu brechen. Aber leider konnte man in dieser Phase, trotz guter Performance die Fehler der Grazer nicht ausnutzen, diese machten es wiederum sehr wohl und erhöhten wenig später, nach einem Aufbaufehler im defensiven Drittel der Lions, auf 3:1. Die Aufholjagd begann von vorne, aber immer wieder wurden beste Chancen verjuxt und die Grazer bleiben in den Breaks stets gefährlich. Eine Kopie von Spiel eins, nur diesmal mit anderen Vorzeichen. Als Jakob Mitsch, er gehört zum erweiterten Kader des österr. U20 Nationalteams, zum zweiten Mal bei Andi Brenkusch vorstellig wurde und den alten zwei Tore Vorsprung wiederherstellte, schien eine Vorentscheidung gefallen, doch die Lions konnten erneut verkürzen. Mario Sulzer setzte sich im Power-Play energisch durch und konnte sein Team wieder heranbringen.
Genutzt hat es freilich nichts mehr, da einige Sitzer ausgelassen wurden., Strafen den Spielfluss hemmten und auch die Körpersprache und Zuversicht bei den Löwen von Minute zu Minute schlechter wurden.
Am Ende blieben nach dem Heimsieg in der ersten Begegnung, eine Auswärtsniederlage in Spiel zwei und viel Frust über die gezeigte Leistung übrig. Aufstehen, Mähne richten und in Spiel drei alles was verfügbar ist, abrufen, so die Vorgaben für das entscheidende Duell. Das mit Michal Dudas und Max Höller in Graz zwei ganz wichtige Spieler bei den Lions fehlten, mag teilweise als Erklärung zulässig sein, dass aber die Entscheidung bei jedem Spieler selbst liegt, wie er auf das Eis geht und was er dort macht, ist auch Fakt!
Fazit:
“Leider waren wir am Dienstag nicht in der Lage, das Spiel nach dem verkorksten Start noch zu drehen. Wir waren knapp dran und ich bin zuversichtlich, dass wir mit einer ordentlichen Leistung am Samstag den Aufstieg perfekt machen. Meine Mannschaft hat schon mehrmals bewiesen, dass sie, mit dem Rücken zur Wand, im Stande ist Großartiges zu leisten und mit dieser Zuversicht gehen wir in Spiel drei. Mit Verletzungen hat jede Mannschaft über die Saison zu kämpfen, aber wenn dir Key-Player vom Format eines Michal Dudas oder Markus Höller fehlen, von Tom Schiechl gar nicht zu sprechen, kann das in engen Play-Off Spielen zum Faktor werden.
Wir sind Löwen und tragen dieses Tier nicht umsonst im Wappen und genau mit dieser Einstellung gehen wir am Samstag auf das Eis, hoffentlich mit einer tollen Kulisse im Rücken, um die Grazer auch von den Rängen her zu beeindrucken. Es ist alles angerichtet für einen tollen Show-down und bei uns weiß jeder, um was es jetzt geht!”