KSV Eishockey – EV Zeltweg Murtal Lions 4:1 (1:0|3:0|0:1)
Tor: B. Liebscher

In der zweiten Drittelpause lief gerade der Guns´n´Roses Klassiker „Paradise City“ während sich die Lions wohl in der Hölle befanden und die Kapfenberger das Spiel schon im Sack hatten. Nichts funktionierte bei den Zeltwegern in den ersten beiden Abschnitten, kein Körperspiel, keine Pässe, keine Bereitschaft den Kampf anzunehmen und sich der drohenden Schlappe entgegenzustemmen…

Offenbar hatte die Kabinepredigt von Coach Pollross die Dezibel-Ausmaße eines Guns´n´Roses Konzertes erreicht, denn im dritten Durchgang kamen die Lions verändert zurück, fassten sich bei der Nase, zeigten ein anderes, schöneres Gesicht, als in den 40 Minuten davor. Der Vorsprung der Gastgeber war zu diesem Zeitpunkt schon komfortabel, Mark Marton mit einem Doppelpack, Thomas Koller und Lukas Winkler hatten eine 4:0 Führung heraus geschossen, die auch in dieser Höhe absolut verdient war.

Die Lions hatten bis dahin keinen Zugriff auf das Match erhalten, sowohl die physische, wie auch die spielerische Präsenz der Kängurus war zu stark, als dass sich Scherngell und Co. entscheidend dagegen wehren konnten bzw. wollten. Bis zur blauen Linie hatten die Kapfenberger freie Fahrt und kombinierten sich nach Belieben durch das Lions-Drittel. Die Treffer waren die logische Folge und hätte nicht Andreas Brenkusch seine Top-Form konserviert, wäre es wohl ein Debakel geworden. Immer wieder stand Kitt Brenkusch im Fokus des Geschehens und hielt, was zu halten war.

Im dritten Abschnitt gaben die Löwen plötzlich den Ton an, zeigten die erhoffte Reaktion auf die Überlegenheit der Kängurus, waren nun bereit, mehr zu investieren, auch Schmerzen in Kauf zu nehmen. Es war die Einstellung, die sie diesmal vom Start-Bully weg vermissen ließen. Der Ehrentreffer und das gewonnene Schlußdrittel brachten zwar einen Silberstreif am Horizont von Lions-Head-Coach Michael Pollross, der diesmal gegen den Trainer-Fuchs Gerhard Puschnik den Kürzeren zog, aber mehr als dieses Tor ließen die Kapfenberger nicht mehr zu.

Vor gut 400 Zusehern, davon eine große Zeltweger Abordnung, spielten Draschkowitz und Co. die Begegnung trocken zu Ende und fügten dem Tabellenführer die erste Niederlage nach regulärer Spielzeit zu.

Michael Pollross nachdenklich

„Wenn bei uns nicht alle an und über ihre Grenzen gehen, können wir nicht das Hockey zeigen, das möglich und hier in Kapfenberg notwendig ist. Leider waren wir heute körperlich, aber vor allem geistig nicht bereit dagegenzuhalten. Erst im dritten Abschnitt haben wir das umgesetzt, was wir uns eigentlich für das ganze Spiel vorgenommen hatten. Für mich waren es sehr viele und enorm wichtige Erkenntnisse, die ich aus Kapfenberg mitnehme, also kann man auch dieser, doch eindeutigen Niederlage, etwas Positives abgewinnen!“

Michael Pollross, EV Zeltweg Murtal Lions Head-Coach

 

Spielbewertung:

PRÄSENZ 33%
BEREITSCHAFT 50%
GLAUBE AN SICH SELBST 25%