EV Zeltweg Murtal Lions – Frohnleiten Panther 8:3 (0:2|5:1|3:2)
Tore: G. Koller (2), A. Forcher, P. Graf, M. Höller, R. Koller, M. Sulzer, D. Walchshofer
Stark ersatzgeschwächt mussten die Frohnleitener gegen die Lions in Zeltweg ran, aber was das Team von Bernd Jäger dann in den Rink zauberte, lies vorerst nur die Fans der Panther frohlocken. Eine inferiore Chancenauswertung und ein starker Ex-Löwe, André Medak, im Tor der Gäste, brachten die Murtaler zur Verzweiflung und Löwen Dompteur Michael Pollross zum Explodieren. Wäre das Zeltweger Oval nicht vor einigen Jahren erneuert worden, es wäre während der Kabinenansprache des Head-Coaches der Löwen wohl in sich zusammengestürzt. Die Wände wackelten nach dem 0:2 Rückstand, dabei hatten sich die Lions so viel vorgenommen, wurden jedoch von den Gästen eiskalt ausgekontert und für ihr mangelhaftes Zweikampf-Verhalten, im ersten Durchgang, beinhart bestraft. So blieb auch eine 5:3 Überzahl ungenützt und das Tor schien wie vernagelt…
Aber es kam noch dicker, denn Christopher Egger nutzte einen Abwehrfehler, völlig alleinstehend, gar zum 3:0 aus Sicht der Gäste. Die Löwen hatten eine Vielzahl an Chancen, aber das Kreisrunde wollte einfach nicht in das Eckige. Kollektives Aufbäumen war nach dem Rückstand angesagt! Die Löwen rückten enger zusammen und zeigten, dass sie als Team mit schwierigen Situationen umgehen können und Lösungen parat haben. Angetrieben von den Fans, allen voran, dem fantastischen Fanclub „Aichfeldfront“, agierte einmal mehr Dominik Walchshofer mit einem seiner Gewaltschüsse als „Büchsenöffner“ (27:57 min), der den Knoten löste und grandiose 7:41 min einläutete.
Genau diese Zeitspanne brauchten die Lions, um aus einem 0:3 Rückstand eine 5:3 Führung zu machen. Nach Dominik Walchshofer war es der Routinier Max Höller, der den Anschlusstreffer erzielte (29:18 min). Nur knappe drei Minuten später, die Lions in Unterzahl, fuhren die Koller Brothers auf und davon und Robert Koller remisierte mit seinem Shorthander zum 3:3! Es war der vorentscheidende Treffer, von dem sich die Frohnleitener nicht mehr erholen sollten.
Die Lions steckten ihr Revier ab, ließen die Gäste kaum verschnaufen, fuhren Angriff um Angriff. Gerald Koller schnürte nach dem Ausgleichstreffer noch einen Doppelpack (33:23 und 35:38 min/PP +1), brachte damit die Löwen wieder auf Schiene. Die vereinzelten Gegenangriffe der Gäste wurden dabei sichere Beute von Andreas Brenkusch und so ging es mit einer Führung in den letzten Abschnitt.
Dieser begann gleich wieder mit einem Tor der Löwen, denn Andi Forcher nutzte einen Rebound im Slot und hatte keine Mühe auf 6:3 zu erhöhen (40:16 min). Frohnleiten kam wieder etwas auf, wollte das Spiel noch nicht verloren geben, aber Mario Sulzer machte, nach einem wahren Kraftakt, den Deckel drauf, schraubte das Score in der 46. Spielminute auf 7:3 in die Höhe. Die Begegnung war entschieden, aber die Panther gaben nicht auf, nutzten einige Nachlässigkeiten der Löwen noch zur Ergebniskorrektur und konnten noch zweimal anschreiben. Auch Pierre Graf durfte letztlich jubeln, denn er erzielte in der 57. Minute noch seinen Treffer und hat nun in allen drei Spielen für die Zeltweger zumindest 2 Punkte gemacht.
Mit Standing Ovations dankten die Fans ihren Löwen diese Aufholjagd und diese waren nach dem 8:5 und einem UFTA! mit dem Fanclub sichtlich erleichtert, die so wichtigen drei Punkte im Kampf um den zweiten Platz eingefahren zu haben. Erfreulich aus Zeltweger Sicht auch das Ergebnis in Graz, dort konnten die Weizer Bullen dem ATSE mit einem 5:2 Sieg ein Haxl stellen. Somit kann es im letzten Spiel des Grunddurchganges, im direkten Duell zwischen dem ATSE und den Lions, am 04.02.2017, 19:00 Uhr, in der Murtal Lions Arena, zum ultimativen Duell um den zweiten Platz kommen!
„Das hatte heute über weite Phasen des Spieles nicht viel mit Eishockey zu tun. Ich war auch mit meiner Leistung nicht sehr zufrieden. Es ist halt schwierig, als Torhüter, wenn man länger nichts zu tun hat, ordentlich ins Spiel zu kommen. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir auch Comeback-Qualitäten haben. Wieso es eines 0:3 Rückstandes und einer gewaltigen Kabinen-Predigt bedurfte, um ordentliches Eishockey zu spielen, weiß ich selbst nicht. Es hat einfach wieder gezeigt, dass Eishockey in großen Maße im Kopf entschieden wird. Bin ich bereit, will ich den Check fertig fahren, bin ich konzentriert im Tor, will ich meinen Mitspieler unterstützen usw. – das konnten wir, ab Mitte des zweiten Abschnittes, zeigen und das stimmt mich sehr positiv!“
#23 Andreas Brenkusch, Torhüter EV Zeltweg Murtal Lions
Photo: Daydream-Photography by Julia Pabst