Finale – Spiel 1:
KSV Eishockey – EV Zeltweg Murtal Lions 7:4 (4:0|1:4|2:0)
Tore: R. Koller (2), M. Sulzer, D. Walchshofer
Den Start in die dritte Finalserie in Folge hatten sich die Löwen wohl anders vorgestellt, denn nach tollem Start, mit guten Chancen auf die Führung, glich der erste Treffer der Gastgeber durch Markus Stritzl (10:12 min) einem Erdbeben der Stärke 7 auf der Richter-Skala, das Zuversicht und Selbstvertrauen innerhalb von Sekunden einstürzen ließ.
Die Nachbeben erfassten die gesamte Mannschaft und als der Albtraum knappe sechs Minuten später zu Ende war, leuchtete ein 4:0 für die Gastgeber von der Anzeigetafel. Der Super-GAU war eingetreten und die erste Sirene wirkte erlösend auf die Zeltweger, die sich in der Pause ordentlich sortieren mussten.
Zurück auf dem Eis gleich der Knalleffekt, die Löwen konnten anschreiben, denn Mario Sulzer hämmerte Namensvetter Still den Puck ins Kreuzeck und bei den Murtal Lions keimte wieder Hoffnung auf (21:29 min). Mitten in die Drangperiode der Gäste setzten die Kapfenberger aber ihren fünften Treffer und nahmen der Mannschaft von Michael Pollross kurz den Wind aus den Segeln. Koller und Co. rissen sich aber am Riemen und fighteten in Löwen-Manier zurück, erhöhten Tempo und Körperspiel, kreierten Chancen und waren nun auf Augenhöhe.
Ein Stockstich von Florian Hoppl an Andi Forcher nahm den Kapfenbergern eine ihrere kreativsten Waffen im Angriff und brachte die Kängurus gehörig aus dem Konzept. Nun legten die Murtaler richtig los, konnten innerhalb von nur fünf Minuten den Anschluß herstellen. Robert Koller verkürzte auf 2:5 und Kapfenberg zog daraufhin einige Strafen, die von den Lions mit zwei Überzahltreffern bestraft wurden. Der punktebeste Spieler der Eliteliga, Robert Koller legte seinen zweiten Treffer nach und der “Silent Hammer” von Dominik Walchshofer (37:53 min/PP1) war vom Allerfeinsten. Die Löwen waren nun “back in business”, drehten an der Temposchraube und setzten den Gastgebern ordentlich zu. Eine Strafe an Max Höller dämpfte aber den Elan und als die Referees (nach der Sirene??) auch noch Dominik Walchshofer in die Kühlbox schickten, war die 3:5 Unterzahl zum Start des dritten Drittels perfekt.
Mit vereinten Kräften, einem sicheren Andi Brenkusch, überstanden die Löwen die Unterzahl schadlos, hatten das viel zitierte Momentum auf ihrer Seite, letztlich wollte aber der Ausgleichstreffer nicht gelingen. Christof Scherngell an die Querlatte, Gerry Koller im Eins gegen Eins nur zweiter Sieger, beste Chancen wurden verjuxt und eröffneten den Kapfenbergern die Konterchancen, die letztlich die Entscheidung brachten. Nach einer tollen Chance für die Zeltweger war es Placek, der nach einem “break-away”, Goalie Brenkusch den Puck in die Maschen setzte und die Vorentscheidung brachte (57:30 min). Der “empty-net” Treffer von Grüneis (sein dritter Treffer im Spiel!) war nur mehr Draufgabe.
Fazit:
“That´s hockey!”
Vor knapp 500 Zusehern boten beide Teams ein tolles Spiel und machten gehörig Werbung für die Eliteliga Steiermark. Die Lions waren knapp dran, aber gegen Kapfenberg darf man sich keine Auszeiten leisten, will man dort erfolgreich sein. Es war ein Spiel einer “best of Five” Serie, das verloren wurde, nicht mehr und nicht weniger. Am Mittwoch gibt es für die Lions bereits die Chance zur Revanche und die Möglichkeit, die Fehler zu vermeiden und aus Spiel 1 die notwendigen Lehren zu ziehen, um den Ausgleich in der Serie zu schaffen. Die Qualität dazu haben die Zeltweger, das konnte man im zweiten und dritten Abschnitt klar erkennen. Mit dem notwendigen Support durch die Löwen-Fans, werden die EVZ-Cracks nun alles geben, um im zweiten Aufeinandertreffen den wichtigen Ausgleich herzustellen, damit man dann zu Hause die Halle ordentlich rocken kann.