EV Zeltweg Murtal Lions – KSV Eishockey 2:0
( 0:0 | 0:0| 2:0 )

Tore:  R. Koller (EN), M. Quinz (GWG)
Murtal Lions Arena | 300 Zuseher

Aggressive und bissige Löwen fuhren die Krallen aus und holten sich den Sieg gegen Kapfenberg…

Die Vorzeichen für ein Spitzenspiel standen gut und die Paarung hielt, was sie im Vorfeld versprochen hatte!
Kapfenberg, ohne Head-Coach Kris Reinthaler angereist übernahm gleich vom Beginn weg das Kommando und zwang die Löwen eine erste Strafe zu nehmen. Da waren gerade mal 39 Sekunden auf der Uhr und die Lions das erste Mal in Unterzahl.
Ein Umstand, der sich in den kommenden Minuten gleich mehrmals wiederholen sollte, denn insgesamt spielten die Zeltweger (zusammengezählt) ein komplettes Drittel in numerischer Unterlegenheit – 10 Powerplaymöglichkeiten bekamen die Kapfenberger serviert, nutzen konnten sie freilich keine einzige davon. Zu gut das Box-Play der Lions, zu gut deren Torhüter Andreas Brenkusch, der richtig warm geschossen, zur Höchstform auflief und dem Spiel seinen Stempel aufdrückte!

Die Lions waren „on fire“, setzten dort fort, wo sie gegen den ATSE Graz aufgehört hatten. Energisches Zweikampfverhalten, kompromisslose Attacken, Checks wurden fertig gefahren und so konnte man, mit den Breaks, die allesamt für viel Gefahr sorgten, den Kapfenbergern einiges zum Auflösen aufgeben.
Eigentlich haben die Löwen alles richtig gemacht, denn nicht umsonst stand hinten die „Null“. Klar war Kapfenberg mit viel individueller Klasse angerückt, diese Klasse konnte aber das, an diesem Abend, stärkere Kollektiv der Löwen nicht knacken. Ein Fan fasste das Spiel in einem Satz zusammen: „Die Löwen wollten den Sieg einfach mehr…“

Dieses einfach „mehr wollen“, zwang die Kängurus letztlich in die Knie, zwang sie zu den entscheidenden Fehlern, die Marco Quinz und Robert Koller (empty net) zum vielumjubelten Sieg nutzen konnten. Einmal sprang dem großartigen Oliver Zirngast ein Puck zu weit weg und Marco Quinz nutzte, gegen drei Kapfenberger, die Möglichkeit seine Mannschaft in Front zu bringen. Die Uhr zeigte knapp 48 gespielte Minuten an und die Halle stand Kopf!
Der amtierende OEHL-Meister und Rückkehrer in die steirische Eliteliga stand knapp vor dem KO, aber Kapfenberg versuchte nochmals alles, setzte die Lions unter Druck, aber diese standen einfach zu gut, ließen nichts zu. KSV-Interims-Coach Christian Hoppl zog seinen letzten Trumpf, holte Zirngast vom Eis, brachte seinen sechsten Feldspieler, aber ein kapitaler Hecht seiner Defense machte plötzlich den Weg für Robert Koller frei und dieser versetzte die Fans, mit seinem Treffer ins verwaiste Kapfenberger Tor, in absolute Freude!

55 Sekunden vor Schluss war damit die Entscheidung gefallen. Ein Umstand, der offenbar auch die aufgestauten Emotionen zur Eruption brachte, die kleineren und größeren Scharmützel, die es im Laufe des Spieles gab, entluden sich in einer handfesten Massenrauferei. Einige Cracks sahen sich berufen auch von der Ersatzbank aus daran teilzunehmen, was sich dann eben in den ausgesprochenen Strafen wiederspiegelte.

Satte 227 Strafminuten lies Head-Referee Christoph Bärnthaler in den Spielbericht eintragen. Letztlich gab es aber wieder versöhnliche Bilder auf dem Zeltweger Eis, das an diesem Abend mehrere Sieger sah: Andreas Brenkusch, der einfach fehlerlos und sensationell performte, das steirische Eishockey, das eines der rassigsten Derbys der letzten Jahre sah, die Murtal Lions, die sich verdientermaßen die drei Punkte krallten und die Fans, die sich diesen Leckerbissen nicht entgehen ließen – dieses Spiel hätte sich sicher noch mehr Zuseher verdient, trotzdem sind die Löwen sehr stolz auf ihre Fans, die noch immer so zahlreich zu den Spielen kommen und auch den Gästen immer eine besondere Atmosphäre bieten.

Nun stehen die Vorzeichen auf einen spannenden Dreikampf an der Eliteliga-Spitze, denn für die Lions geht es kommenden Samstag nach Graz, um den aktuellen Tabellenführer herauszufordern und eventuell für die knappe Shoot-out Niederlage Revanche zu nehmen. Spielbeginn im Merkur-Eisstadion ist am 16.11.2019 um 17:30 Uhr! Kapfenberg muss nach Frohnleiten, das am Wochenende auch das erste Mal voll anschreiben konnten. Man darf gespannt sein, welche Nachwirkungen die Niederlage gegen die Murtal Lions haben wird…

HEAD COCH GILBERT KÜHN:

Gilbert Kühn Head Coach

Gilbert Kühn Head Coach der EV Zeltweg Murtal Lions

„Was soll man als Trainer nach so einem Spiel sagen? Ich mache es einfach ganz kurz: Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft!“

SPIELBEWERTUNG:

ANDREAS BRENKUSCH 100%
TEAMPLAY 100%
VERDIENT 100%