ATSE Graz – EV Zeltweg Murtal Lions 3:5 (1:0|2:2|0:3)
Tore: M. Sulzer (2), A. Forcher, R. Koller, T. Schiechl
„Unser Bunker, Unser Bunker, hey, hey, hey“ skandierten die Lions Fans nach der Schlusssirene. Wahrlich der „Bunker“ war fest in Zeltweger Hand, zwischen 150 und 200 Fans machten die Reise nach Graz mit, um ihr Team zur Führung in der Halbfinal-Serie zu peitschen. Letztlich war es auch die unerschütterliche Unterstützung von den Rängen, welche die Löwen zurück in dieses Spiel holte.
Einmal mehr verbockten die Murtaler das erste Drittel gehörig, zu pomadig in den Aktionen, zu nachlässig in der Defensive ließ man die Grazer gewähren und wieder nutzten diese die Fehler der Gäste aus Zeltweg eiskalt aus. Simon Dreymann war erster Nutznießer dieser Passivität, schob den Puck aus kurzer Distanz an Andreas Brenkusch zur Führung ins Netz (9:46 min). Die Lions begehrten zwar etwas auf, kamen im Anschluß auch zu einigen Chancen, aber diese wurden ohne den notwendigen Nachdruck zu Ende gespielt und machten so den Eggenbergern auch keine gröberen Probleme. Wie in den ersten beiden Halbfinalspielen hatten die Löwen einen Rückstand nach dem ersten Abschnitt zu verdauen.
Es kam noch schlimmer, kurz nach Wiederbeginn nahm sich der unbehelligte Manuel Brentner ein Herz und schlenzte den Puck an Freund und Feind und Andreas Brenkusch vorbei zur Zwei-Tore-Führung ins Netz der Zeltweger (21:17 min). Die Torsirene war kaum verstummt, da jubelte plötzlich der Zeltweger Anhang! Ausgehend von Dominik Walchshofer, der guten Arbeit an der Bande durch Thomas Schiechl und Pierre Graf, kam das Spielgerät zu Florian Pfingstner, der abzog, Zeugswetter musste prallen lassen und Mario Sulzer vollendete zum Anschlusstreffer (21:49 min).
Er war der Defibrillator für die Lions, die nun mit Vehemenz, enormen Speed und viel Leidenschaft das Kommando übernahmen. Der ATSE wurde immer mehr ins eigene Drittel gedrückt, hatte keine Antwort auf die offensive Spielweise und zog Strafen. Das Powerplay, in den letzten Spielen noch ein Sorgenkind von Löwen-Dompteur Michael Pollross, entwickelte sich diesmal aber zum spielentscheidenden Faktor, denn gleich das Erste wurde von Robert Koller zum umjubelten Ausgleich genutzt, nachdem er Flo Zeugswetter den Puck durch die „Hosenträger“ setzte (29:04 min). Mitten in diese Dominanz setzten die Grazer aber noch einen letzten Nadelstich durch Pirmin Riedmann (32:50 min) und schickten die Löwen erneut mit einem Rückstand in die Kabine.
Die Murtaler setzen im dritten Abschnitt nahtlos dort an, wo sie durch die Pause und den kleinen Rückschlag unterbrochen wurden. Rollende Angriffe auf das Grazer Tor sorgten für viele „Ah´s und Oh´s“ auf den Tribünen. Die Grazer hatten es ihrem Torhüter zu verdanken, dass sie nicht schon früher den Ausgleich hinnehmen mussten. Dieser kam dann im nächsten Überzahlspiel, das geduldig und zielstrebig zu Ende gespielt wurde und Mario Sulzer zum zweiten Mal an diesem Abend auf die Anzeigetafel brachte (42:41 min).
Die wenigen Konter, die die Gastgeber noch produzierten, wurden Beute eines groß aufspielenden Andreas Brenkusch, der den Rolladen runter ließ und mit starken Saves den Grundstein für die Angriffe seines Teams legte. In der 55. Spielminute hatten die Lions das Momentum dann endgültig genutzt, denn Andreas Forcher, perfekt von Dominik Walchshofer bedient, lies sich im Eins-gegen-Eins die Chance nicht entgehen seine Lions erstmals in Front zu bringen (54:14 min). Die Grazer waren nun gezwungen aufzumachen, nicht mehr nur auf die Fehler der Löwen zu warten, fanden aber kein Rezept mehr, nochmals zurückzuschlagen. Der „empty-netter“ von Tom Schiechl (59:31 min) rundete das Ergebnis aus Zeltweger Sicht ab, war der gebührende Lohn, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf des ersten Abschnitts gezogen und sich sukzessive in dieses Spiel zurückgekämpft zu haben.
Der Rest war eine Party in Schwarz-Rot auf der Tribüne und die Fans baten Ihre Lions, zu einem zweiten Vorhang, nochmals aufs Eis! Die Murtaler hatten es wieder spannend gemacht, dürfen nun am kommenden Mittwoch, mit Spielbeginn um 18:45 Uhr, mit dem „Matchpuck“ wieder nach Graz reisen und könnten mit einem Sieg den Finaleinzug der Steirischen Eliteliga fixieren!
Andreas Forcher, #40
EV Zeltweg Murtal Lions
„Wir haben wieder ein derart schlechtes erstes Drittel gespielt und ich habe absolut keine Erklärung dafür. Wenn ich wüsste warum, ich würde einen Weg finden, dass wir das abstellen. Unser Come-back war aber wieder stark und wir haben erneut gezeigt, dass wir mit solchen Situationen umgehen können. Ich will mich aber nicht immer darauf verlassen müssen. Am Mittwoch gehen wir vom Start weg konzentriert in das Spiel und ich bin überzeugt, dass wir die Serie beenden werden! Die Kulisse in Graz war der absolute Hammer, eine Stimmung, quasi ein Heimspiel für uns, dieser Rückhalt hilft uns natürlich auch enorm – ein Danke an unsere Fans! Vor diesem Publikum auch noch ein Tor zu schießen war die Krönung, deswegen auch mein Jubel (lacht)!“