EV Zeltweg Murtal Lions – ATSE Graz 2:3 n. P.
( 0:1 | 0:0 | 2:1 | 0:0 | 0:1 )
Tore: F. Dinhopel, D. Forcher | M. Florian (entscheidender Penalty), J. Innerkofler, J. Schuller
02.11.2019 | Murtal Lions Arena | 400 Zuseher
Unglaubliche Torhüterleistungen prägten das Spitzenspiel in der Murtal Lions Arena…
Nach dem letzten Penalty wussten die Grazer bei wem sie sich zu bedanken hatten – ihr Goalie Florian Zeugswetter hatte ihnen den Platz an der Sonne und den Extra-Punkt gerettet – ein Save-percentage von 95,6% spricht Bände – 43 von 45 abgegebene Schüsse konnte der Schlussmann des ATSE arretieren und somit den Schlusspunkt hinter eine aufregende Partie setzen.
Sein Gegenüber, Andreas Brenkusch, stand ihm aber um nichts nach, spektakuläre Saves, tolles Tormannspiel, ein Quote von 92,9% gehaltene Schüsse markierten einen Spitzenwert, der es dem ATSE ebenso schwer machte zum Erfolg zu kommen.
Was sich zwischen dem ersten Bully und dem letzten Penalty abspielte war beste Werbung für das Eliteligahockey in der Steiermark. Beide Teams agierten mit offenem Visier, der ATSE mit breiter Brust aus Graz angereist, zeigte eine sehr souveräne, selbstbewusste Art Hockey zu spielen, was auch nach vier Siegen in Folge nicht verwunderte. Die Löwen legten nach dem Snakes-Spiel noch eine Schippe drauf, waren von Beginn weg präsent und trugen den Gästen die Zweikämpfe an. Robert Koller war wieder mit an Bord und nährte durch sein Comeback die Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis bei den Löwen.
Hohes Tempo, wechselnde Szenen und eine enorme physische Komponente rissen die gut 400 Zuseher sofort mit. Im Fünf gegen Fünf waren die Lions die dominierende Mannschaft, bissen sich aber an Goalie Zeugwetter immer wieder die Zähne aus und als Josef Innerkofler in der 9. Spielminute, nach einem Bully, am schnellsten reagierte, war der Schaden auch schon angerichtet – 1:0 für die Eggenberger. Einmal mehr mussten die Löwen einem Rückstand hinterher laufen.
Dinhopel und Co. ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, denn an der Charakteristik des Spieles änderte sich nichts. Als bessere Mannschaft, mit einem Rückstand in die Kabine zu gehen, gab den Löwen einiges zum Auflösen mit zum Pausentee.
Im zweiten Abschnitt das gleiche Bild: vehemente Angriffe der Hausherren, gelegentliche, gefährliche Breaks der Grazer, rasch wechselnde Szenen, die auch das Schiedsrichter-Trio, Christoph Bärnthaler, Bettina Angerer und Sebastian Meixner voll forderten. Die drei blieben aber fehlerlos und leiteten die Partie mit großem Fingerspitzengefühl und höchster Aufmerksamkeit, aber trotz der zahlreichen Chancen, mehrerer 1 gegen 0 Situationen für die Löwen, brauchte Head Bärnthaler keinen Torschützen im Mittelabschnitt notieren.
Die Geduld der Spieler, aber auch die der zahlreichen Fans wurde auf eine harte Probe gestellt. Erst in der 48. Spielminute durften die Zuseher wieder jubeln, aber nur der Teil, der im Lager des Grazer Traditionsvereins war. Spieletrainer Jonas Schuller stellte auf 2:0 und legte die Latte für die Lions noch höher. Die Zeltweger waren gefordert zu springen und sie sprangen. Angetrieben vom tollen Anhang nutzte Flo Dinhopel eine Unachtsamkeit der Defense der Eggenberger und erzielte in Unterzahl(!) den Anschlusstreffer – endlich wurden die Anstrengungen belohnt, endlich konnte man dem Favoriten ein Ei ins Körberl legen.
Es war der Startschuss für eine Schlussoffensive und sechs Minuten später erneuter Jubel bei den Löwen: Daniel Forcher konnte eine unübersichtliche Situation nutzen und das Remis herstellen. Nochmals ein Motivationsschub, nochmals die berühmte zweite Luft, aber man konnte die Entscheidung in der regulären Spielzeit nicht mehr zwingen.
Die Verlängerung war hochspannend, doch bei den Akteueren war kein Tropfen Sprit mehr im Tank, niemand wollte den entscheidenen Fehler machen und kam man bis zu einem der beiden Torhüter durch, war da Endstation. Letztlich musste das Penaltyschießen über Sieg oder Niederlage entscheiden und da hatten die Grazer mit Florian Matthias eine echte Bank in ihren Reihen, der auch als erster seinen Versuch erfolgreich abschließen konnte. Nachdem die Löwen Flo Zeugswetter nicht überwinden konnten und Marco Hirschberger seinen Penalty setzte, war die Party vorzeitig beendet.
Trotzdem feierten die Fans ihre Teams beim Abgang, diese begegenung hatte das Prädikat “Spitzenspiel” wahrlich verdient. Einzig die Chancenauswertung war bei den Lions zu kritisieren, denn bei mehr Effizienz wäre eine klarer Sieg auf jeden Fall drinnen gewesen…so behielt der ATSE Zeugswetter die Oberhand.
HEAD COCH GILBERT KÜHN:
“Kompliment an mein Team, das die Herausforderung ATSE angenommen und sehr gut bewältigt hat. Mit unserer umgebauten Mannschaft, Berni Liebscher in der Abwehr, dazu der junge Defender Patrick Herzl und auch die junge Reihe rund um Hössl Stefan hat ihr Ding gegen den Tabellenführer durchgezogen. Bei dieser Schussstatistik mit nur einem Punkt dazustehen ist bitter, die Jungs hätten sich mehr verdient. Aber wir nehmen das alles als Motivation für dier weitere Arbeit mit und es stimmt uns auch für das KSV Spiel positiv, aber ohne abzuheben.”