EV Zeltweg Murtral Lions – LE Kings 1:4 (1:2|0:0|0:2)
Tor: R. Koller
„Tore die man nicht schießt, bekommt man!“
Diese Redensart machte nach dem Spiel das berühmte Phrasenschwein wohl dick und fett und fasst das Spiel mit einem Satz zusammen. Wer mit dieser Fülle an hochkarätigen Chancen ein Spiel nicht für sich entscheiden kann, hatte entweder einen starken Torhüter, einen disziplinierten Gegner oder das fehlende Quäntchen Glück gegen sich, oder von allem etwas…
Löwen Dompteur Michael Pollross konnte endlich wieder auf Mario Sulzer und Kapitän Daniel Forcher bauen, der auch gleich in der 2. Minute die Führung am Schläger hatte, die Chance aber nicht nutzen konnte. Kings-Coach Heli Karel verordnete seinem Team eine strikte Defensiv-Taktik, lies die Löwen kommen und setzte voll auf die Break-aways über Peter Mateicka und Patrick Huppmann. Bereits nach acht Minuten schien seine Taktik voll aufzugehen, denn die Leobener hatten da schon zweimal ihre Ärmel in der Höhe. Zwei Stellungsfehler in der Defensive und zweimal sagten die Kings artig danke! Hannes Rohrer und eben Patrick Huppmann netzten an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte ein. Der Kings Game-Plan war auf Schiene.
Die Lions brauchten einige Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen, kamen aber mit Fortdauer immer besser ins Spiel. Gute Angriffe über die Seiten sorgten immer wieder für Gefahr für den Kasten von Kings-Goalie Oliver Zirngast, der von den Löwen ordentlich warm geschossen wurde. Ein Powerplay brachte die Zeltweger noch vor dem ersten Break wieder heran, denn eine schöne Stafette über Christoph Scherngell und Andi Forcher fand in Robert Koller einen sicheren Abnehmer und brachte die Lions endlich auf die Anzeigetafel.
Im zweiten Abschnitt schnürten die Löwen die Gäste aus Leoben förmlich in deren Verteidigungsdrittel ein, das Match lautete nun Murtal Lions vs. Oliver Zirngast. Immer wieder stand der Leobener Schlussmann im Zentrum des Geschehens, hielt seinen Kasten jedoch sauber. Ebenso Löwen Golaie Andi Brenkusch, der bei den wenigen gefährlichen Kontern auf dem Posten war. Somit musste das Schlussdrittel die Entscheidung bringen.
Es ging in der gleichen Tonart weiter, Leoben diszipliniert in der Abwehr, voll auf das Kontern bedacht und die Lions klar im Vorwärtsgang. Die bedingungslose Offensive der Gastgeber öffnete nun die Räume, in die die Kings ihre Entlastungsangriffe fuhren und eines dieser Breaks brachte auch die Vorentscheidung. Patrick Huppmann hatte zuviel Platz und setzte Andi Brenkusch den dritten Treffer ins Gehäuse (44:34 min). Es schien noch genug Zeit auf der Uhr zu sein, aber die Löwen konnten den Abwehrriegel der Kings nicht knacken, bissen sich immer wieder, an den toll kämpfenden Blackies, die Zähne aus und mussten kurz vor Ende der Partie noch einen empty-net Treffer durch Hannes Rohrer hinnehmen. Der Schußstatistik zum Trotz mussten die Lions mit hängenden Köpfen und leeren Händen von der Platte! Obwohl es spielerisch und kämpferisch eines der besten Spiele in letzter Zeit war, konnte die Fülle an Möglichkeiten nicht genutzt werden. Es war einer dieser Tage…und wieder 2 € ins Phrasenschwein!
Die Lions möchten sich auch bei allen Fans bedanken, die einen Obolus zur Spendenaktion des ATSE Graz geleistet haben, allen voran unserem Fanclub. Die Spardosen werden am kommenden Samstag den Grazern, als Beitrag der Murtal Lions und seiner Fans zu deren Charity-Aktion übergeben. Die Löwen Fans können die Aktion aber nochmals unterstützen, wenn sie am Samstag nach Graz kommen, denn der Eintritt 7 € geht in voller Höhe an die Aktion und man bekommt dafür auch noch ein Getränk und ein Paar Würstel! Das sind doch gute Gründe den neuen Bunker in der Landeshauptstadt zu besuchen, oder???
Natürlich habe ich mir mein Comeback anders vorgestellt. Wir sind heute klar an unserer Chancenauswertung gescheitert, aber wenn Du siehst, wie die Scheibe der Querlatte entlang tanzt, dem Torhüter auf die Schulter fällt und von dort, anstatt ins Tor zu gehen, wieder raus springt, weißt Du, Du hast auch das Glück heute nicht auf Deiner Seite. Es war großartig wieder zurück zu sein, das Team zu unterstützen, einfach wieder dabei zu sein. Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen, wir haben alles versucht, vielleicht manchmal zu viel. Es hat wohl die Lockerheit gefehlt und wir hatten einen konzentrierten, stark kämpfenden Gegner gegen uns. Wie sagt man so schön: „Derbys haben ihre eigenen Gesetze!“
Daniel Forcher, Kapitän EVZ Murtal Lions
Foto: Daydream Photography ba Julia Pabst
Spielbewertung: