ATSE Graz – EV Zeltweg Murtal Lions 2:1 (0:1|0:0|1:0|1:0) OT
Tore: M. Florian, N. Jus | R. Koller
Merkur Eisstadion Graz | 50 Zuseher
Ein Spitzenspiel schreibt meist seine eigene Geschichte, diesmal leider ohne Happy End für die Löwen!
Bekanntlich haben die Grazer einen sehr guten Tormann und bekanntlich läuft dieser, speziell gegen die Löwen, zur Hochform auf und wenn es dann auch noch in einem Spiel um die Tabellenführung geht, scheint dieser Florian Zeugswetter tausend Arme und Beine zu haben! Anders ist es nicht zu erklären, dass bei einem Plus von 10 Schüssen mehr für die Lions, am Ende eine Niederlage nach Overtime zu Buche steht.
Auf der anderen Seite war auch Löwen-Goalie Andreas Brenkusch zu mehreren Glanzparaden gezwungen, da die Grazer ihr Heil im Konter suchten und sich immer wieder gefährlich aus der Umklammerung der Tabellen-Nachbarn lösen konnten. Es war ein schnelles, teilweise hartes Match, das schon an die Play-Offs erinnerte und einen Vorgeschmack auf die kommenden Wochen bot.
Der ATSE Graz diesmal mit einer längeren Bank, kam gut aus der Kabine, setzte die ersten Duftmarken im Löwen-Revier, diese hielten aber dagegen und machten sich, nach zwei guten Möglichkeiten der Eggenberger, auf, deren Torhüter unter Beschuss zu nehmen. Nach ca. 7 min brandete erstmals Jubel auf, aber der Referee versagte dem vermeintlichen Treffer durch Tom Schiechl die Anerkennung. Anders Robert Koller, der im Slot an die Scheibe kam und diese, zwei Minuten später, der Nummer #30 der Blue-Shirts, in die Maschen setzte. Zeltweg mit Oberwasser, gute Angriffe waren die Folge und dann erneut Jubel im Zeltweger Lager nachdem Marco Herzl den Puck über die Linie gestochert hatte, oder auch nicht…
Abermals trat Referee Roman Trattnig ins Rampenlicht und meinte „No Goal“. Ob er von seinem Standpunkt eine optimale Sicht auf das Geschehen hatte und die Lage eindeutig beurteilen konnte, bleibt zu bezweifeln…
Die Löwen nur kurz konsterniert, nahmen die Führung mit in den zweiten Abschnitt, hatten im fünf gegen fünf das Heft klar in der Hand, belohnten sich aber nicht mit den notwendigen Toren, um den ATSE in die Knie zu zwingen. Chancen waren genügend vorhanden. Das Bild war dasselbe, wie in den ersten 20 Minuten: Zeltweg drückte – Zeugswetter hielt – der ATSE fuhr die Breaks – Brenkusch hielt. So endetet der Mittelabschnitt torlos und beide Teams suchten im dritten Durchgang die Entscheidung.
Mit Fortdauer des Spieles fand auch der ATSE wieder besser ins Spiel, aber symptomatisch fiel der Ausgleich für die Grazer nach einer Großchance der Zeltweger. Top-Scorer Matthias Florian tankte sich, nach einem Save Zeugswetters, einem ungenützten Rebound der Gäste und einem Befreiungsschlag der ATSE Defense durch und ließ Andreas Brenkusch mit dem eins zu eins zurück…
Alles auf Anfang und dieser Anfang bedeutete zugleich das Ende der regulären Spielzeit, denn weder die Hausherren noch die Zeltweger konnten des Gegners Torhüter nochmals überwinden und so schickte Referee Trattnig beide Mannschaften in eine 3 gegen 3 Overtime. Erneut hatte Zeltweg die besseren Chancen, aber ein taktischer Fehler machte den Weg für Nino Jus frei und dieser blies die Kerzen im Grazer Bunker mit einem platzierten Wrist-Shot aus. Ganze 2:12 min vor Ablauf der Nachspielzeit durften die Eggenberger den Extra-Punkt bejubeln.
Der ATSE konnte die Tabellenführung auf zwei Punkte ausbauen, hat zum Abschluss noch einen Road-Trip nach Weiz und Frohnleiten zu absolvieren, während die Löwen ebenfalls nach Frohnleiten müssen und zum Show-Down dann die Bullen aus Weiz/ Hartberg zu Gast haben.
HEAD COCH GILBERT KÜHN:
„Ich kann meinem Team heute eigentlich keinen Vorwurf machen. Im 5 gegen 5 hatten wir klare Vorteile und den Gegner im Griff, dass wir uns in der Overtime taktisch unklug verhalten haben, wurde gleich mit dem Tor bestraft, das uns letztlich um den Lohn unserer Arbeit gebracht hat. Nur, wir hatten so viele Chancen, das Spiel zu entscheiden, dass wir uns bei unserer eigenen Nase oder bei der von Florian Zeugswetter nehmen müssen, denn der war heute wieder eine Macht. Es ist toll anzusehen, wenn sich zwei solche Torhüter, Andreas Brenkusch und Florian Zeugswetter, auf diesem Niveau duellieren. Sie machen beide beste Werbung Torhüter zu werden, denn derartige Leistungen zollen einem jeden den höchsten Respekt ab. Wir konzentrieren uns nun auf die Panthers Frohnleiten und wollen am Samstag ein gutes Spiel liefern, um uns die bestmögliche Ausgangsposition für die letzte Runde und das Picking zu erarbeiten!“