EC M-Rast Wölfe – EV Zeltweg Murtal Lions II 4:6 (3:1|1:2|0:3)
Tore: Marco Herzl (2), Manuel Herzl, R. Ramskogler, J. Rehschützecker, R. Rieger
Dritter Akt im vierteiligen Grunddurchgangs-Thriller zwischen den M-Rast Wölfen und den Youngsters des EV Zeltweg Murtal Lions.
Unterschiedlicher hätten die Ausgangspositionen gar nicht sein können, denn Markus Marschnig konnte (fast) sein stärkstes Line-up bringen, während Alpha-Wolf Reini Quinz auf Stützen wie Geri Leitner, Stefan Stolz, Chris Tweraser, Tom Haller und Sascha Krammer verzichten musste.
Von diesem Aderlass war aber im ersten Abschnitt nichts zu merken, routiniert und mit viel Biss gaben die Wölfe den Löwen einiges zum Auflösen. Diese fabrizierten einmal mehr einen kapitalen Fehlstart, lagen bereits nach acht Minuten mit zwei Treffern im Rückstand und versuchten mit untauglichen Mitteln ins Spiel zu kommen. Der Anschlusstreffer durch Manuel Herzl in doppelter Überzahl lies die Lions zwar kurz hoffen, aber das fehlerhafte Spiel machte ihnen erneut einen Strich durch die Rechnung. Nach 17. Minuten erhöhte Löwen-Nachwuchschef Tom Schlaffer für die Wölfe auf 3:1 und bescherte Herzl und Co. damit eine Kabinenpredigt der besonderen Art.
Es war der Wake-up Call für die junge Garde des EVZ, die sich in weiterer Folge wieder an die Basics des Eishockeys erinnerte, endlich die Körper einsetzte und so viel Schwung aus den Aktionen der M-Rast Cracks nahm. Plötzlich bekam das Spiel einen anderen Charakter, wurde nun von beiden Seiten mit offenem Visier geführt und immer wieder standen die beiden Torhüter, Andreas Höden, er vertrat den verletzten Geri Leitner und Tom Kernbichler im Brennpunkt. Jens Rehschützecker brachte seine Löwen erneut heran und spätestens mit dem Ausgleich durch Raffael Ramskogler waren die Murtal Lions wieder voll im Spiel. Aber wie so oft in dieser Saison wurde eine Unachtsamkeit mit einem Tor bestraft. Marco Quinz verschleppte das Spiel auf die Seite und seinen präzisen Pass konnte der, völlig allein gelassene, Christopher Doppelreiter zur erneuten Führung verwerten. Einmal mehr musste das Team von Markus Marschnig mit einem Rückstand in die Drittelpause, legte sich dort aber einen neuen Game-Plan zu recht.
Verbissen fighteten beide Teams um die Chance den Dreier auf ihr Konto zu buchen. Die Young Lions suchten ihr Heil nun in der Offensive, fuhren kurze, aber intensive Shifts und spielten die M-Rast Cracks zusehends müde, das Fehlen etlicher Stammspieler machte sich nun bemerkbar. Mit Raphael Riegers Treffer in der 51. Spielminute war der Gleichstand wieder hergestellt und die EVZ Cracks hatten damit das Oberwasser bekommen, konnten die optischen Vorteile aber vorerst nicht in Tore ummünzen.
Das Spiel ging dem Shoot-Out entgegen, ehe Marco Herzl den Hammer auspackte, so die Hoffnungen der M-Rast Wölfe auf einen Punktezuwachs mit einem satten Schuß begrub und sie 39 Sekunden vor Schluß mit leeren Händen dastehen ließ. Der Aufwand hatte sich also gelohnt, die Löwen zeigten Come-Back Qualitäten und setzten mit einem „empty-net-Goal“, zwei Sekunden vor der letzten Sirene, den Deckel auf dieses spannende Derby!
„Wir sind mit den drei Punkten natürlich zufrieden, sind toll zurückgekommen und das gegen eine sehr stark spielende M-Rast Mannschaft, die ja auf einige Stammspieler verzichten musste. Es war wieder ein packendes Derby, in dem wir den ersten Abschnitt völlig verhaut haben, aber durch unseren Coach Markus Marschnig und seine Ansprache in der Pause quasi aufgeweckt wurden. Die letzten beiden Drittel waren ok, wir haben gezeigt, dass wir kämpfen und spielen können. Das nehmen wir jetzt in die Pause mit und bereiten uns dann ordentlich auf das letzte Derby im Grunddurchgang vor. Wer weiß, was in dieser Liga noch alles passiert, denn sie ist extrem ausgeglichen und jetzt schon aufzugeben, wäre absolut der falsche Plan!“
Jens Rehschützecker, #92, Kapitän EV Zeltweg Murtal Lions II